Manuelle Medizin – Atlastherapie

Die manuelle Medizin dient der Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems (Gelenke, Muskel und Nerven). Sie beinhaltet funktionelle Untersuchung und Behandlungstechniken in erster Linie am Bewegungsapparat. Ausgangspunkt der zu behandelnden Störung ist meist eine Gelenkfunktionsstörung (Blockierung) mit den damit verbundenen Auswirkungen auf den Organismus (Bewegungsstörungen, Fehlhaltung, Asymmetrie, etc.). Die manuelle Medizin ist eine nicht traumatisierende Therapie, bei der keine „ruckartigen Techniken“ angewendet werden dürfen. Die Behandlung erfolgt durch eine Mobilisation der gestörten Funktionseinheit bzw. durch streng kontrollierte Impulstechniken (Manipulation).

Indikation Manuelle Medizin:

  • Alle Formen der Gelenkfunktionsstörungen (nicht bei akuten, verletzungsbedingten, entzündlichen oder malignen Strukturschäden)
  • Schmerzsyndrome (Klassischer „Hexenschuss, Kopfschmerzen)
  • Funktionelle Störungen von Extremitätengelenken (z.B. Blockierungen am Handgelenk, Radius- oder Fibulaköpfchen, etc.)
  • Lageasymmetrie, Schreikinder (siehe Atlastherapie)

Die Atlastherapie (nach Arlen) ist speziell eine manuelle Therapie am ersten Halswirbel (Atlas). Sie kommt zur Anwendung, wenn eine segmentale Dysfunktion (Fehlstellung/Fehlbelastung) zwischen Atlas (C1) und Hinterhaupt (C0) oder zwischen Atlas (C1) und Axis (C2) besteht. In 40% der Behandlungsfälle führt diese Fehlstellung auch zu nachfolgenden weiteren Fehlstellungen an der gesamten Wirbelsäule, so dass diese in die Therapie mit einbezogen werden muss.

Eine Atlas-Fehlstellung führt bei Säuglingen und Kindern zum Tonus-Asymmetrie-Syndrom TAS; durch diese Asymmetrie am Übergang Hinterhaupt/Halswirbelsäule werden spezifische (propriozeptive) Reize aus den kleinen Nackenmuskeln im ZNS fehlgesteuert und der Muskeltonus, das Gleichgewicht, die Koordination und viele sensomotorische Reize negativ beeinflusst bzw. gehemmt.

Indikation Atlastherapie: Schreikinder, Lageasymmetrien bei Säuglingen und Kleinkindern, segmentale Dysfunktionen / Kopfgelenksblockierungen, HWS-

Kosten: 
GOÄ – Ziffer 1 – 5 - 3306 (Erstuntersuchung und -behandlung) 41,29 €, 
Folgebehandlung GOÄ - Ziffer 3306 jeweils 19,84 €